Ein blinder Mann geht in ein Restaurant. Der Kellner, der auch der Besitzer ist, geht zu ihm und gibt ihm die Karte. „Entschuldigen Sie“, sagt der Mann, „aber ich bin blind und kann die Karte nicht lesen. Bringen Sie mir einfach eine dreckige Gabel vom letzten Gast. Ich werde daran riechen und danach bestellen.
Perplex geht der Kellner zu der Ablage mit dem dreckigen Geschirr und zieht eine fettverkrustete Gabel hervor. Dann geht er zum blinden Gast und reicht ihm die Gabel. Der Mann führt die Gabel vorsichtig an seine Nase und atmet tief ein. „Ah“, sagt er, „das nehme ich auch: Hackbraten und Kartoffelpüree.“
Unfassbar, denkt der Kellner erstaunt und geht in die Küche. Dort erzählt er der Köchin, die auch seine Ehefrau ist, was gerade passiert ist. Der Blinde isst zufrieden seine Mahlzeit und geht.
Einige Tage später kommt der Mann wieder ins Restaurant und der Kellner bringt ihm irrtümlich wieder die Karte. „Guten Tag, erinnern Sie sich nicht mehr an mich? Ich bin der Blinde von neulich.“
„Entschuldigen Sie“, sagt der Kellner, „ich habe Sie nicht erkannt. Ich hole ihnen sofort eine benutzte Gabel.“
Wieder holt der Kellner eine dreckige Gabel und gibt sie dem Blinden. Der beschnuppert sie und sagt: „Das riecht vorzüglich. Ich nehme die Gemüse-Lasagne mit Blumenkohl.“
Mit ungläubigem Staunen geht der Kellner in die Küche. Er ist davon überzeugt, dass ihn der Blinde an der Nase herumführt. Zusammen mit seiner Frau schmiedet er einen Plan, um den Mann zu überführen, wenn er das nächste Mal kommt.
Eine Woche später kehrt der Blinde zurück. Der Kellner sieht ihn vom Weiten kommen und läuft in die Küche. Er sagt zu seiner Frau:
„Martha, bitte zieh diese Gabel hier durch deine Unterhose, bevor ich sie dem Blinden bringe.“ Martha tut, wie ihr geheißen, und gibt ihrem Mann die Gabel.
Als der Blinde das Lokal betritt und sich setzt, steht der Kellner schon mit der Gabel bereit. „Guten Tag, der Herr, dieses Mal weiß ich Bescheid“, sagt er mit einem breiten Grinsen. „Ich habe bereits eine Gabel für Sie ausgesucht.“
Der Blinde führt die Gabel an seine Nase, nimmt einen tiefen Atemzug und sagt: „He, ich wusste gar nicht, dass Martha hier arbeitet!“